25 Sep Die Relaunch-Phase ist beendet!
Da bin ich wieder. Gut, eigentlich war ich ja auch nie wirklich weg. Im Netz habe ich Euch via Facebook und vor allem auf Instagram auf dem Laufenden gehalten und meine Homepage habe ich schon vor über einem Jahr auf „Relaunch“ stellen lassen. In der Zeit war der Mensch Sabrina oder „Mocki“ auch in einer sogenannten Relaunch-Phase. Schon lange hatte ich keine Lust mehr zu schreiben, wollte mich lieber nur kurz mitzuteilen, weil innerhalb eines Jahres so viel in meinem Leben passiert ist, dass ich selbst manchmal gar nicht meinem Tempo hinterhergekommen bin. Und ich schreibe eigentlich so gerne, früher habe ich fast jede Woche News auf meiner alten Homepage veröffentlicht und heute? Heute ist ein Bild auf Instagram wichtiger, das es einen tollen Filter hat, zur richtigen Zeit gepostet wird, damit man ja genug Likes bekommt und die eigentliche Botschaft dahinter interessiert fast keinen mehr. Eigentlich schade und oft nur bedingt meine Welt. Man passt sich halt an.
Ich bin aber ein so ehrlicher, sensibler und tiefgründiger Mensch, der mit seinen 38 Jahren schon sehr viel erlebt hat und das passt manchmal gar nicht in so einen kleinen Post. Und genau deshalb bin ich froh, endlich hier wieder schreiben zu können. Diese Rubrik wollte ich erst „Lifestyle“ nennen, aber „Kunterbunt“ gefällt mir besser. Mein Leben ist auch seit einem Jahr äußerst kunterbunt. So gab es bis letztes Jahr nur das eine Ziel in meinem Leben und das war, das Beste aus meinem Körper herauszuholen und ihn darauf zu trimmen, schnell und erfolgreich zu sein. Mein Leben bestand nur aus Laufen, Schlafen, Essen, zu Wettkämpfen zu reisen, sich kurz über einen Erfolg freuen, in den letzten Jahren immer mehr Verletzungen zu überstehen und irgendwie der Zukunft davon zu rennen. Ich wollte an diesem Leben festhalten. Sag jemandem mal nach 20 Jahren, dass es noch andere Dinge im Leben gibt und er jetzt langsam die Erfolgsleiter verlässt und sich neu orientieren soll. Das ist ein Prozess, den man selber durchleben muss und der absolut nicht einfach ist, mich viele Tränen gekostet hat und schwache Momente hat erleben lassen. Oft hat mir der Mut gefehlt, den entscheidenden Schritt zu gehen. Manchmal führen Dich aber Erlebnisse und Begegnungen dazu, dass man sein Schicksal in die Hand nimmt, sich aufmacht, mutiger wird und bereit für neue Wege ist, ohne zu wissen, was einen erwartet. Mein schlimmstes sportliches Erlebnis im letzten Jahr war, als ich in Regensburg über 10.000m am Start war und es nochmal für alle Teilnehmerinnen um die Norm für die Europameisterschaften in Berlin ging. Diese hatte ich sogar zwei Wochen vorher in 32:38 Minuten unterboten. Aber an dem Tag konnten mich noch junge Mädels unterbieten und es kam, wie es kommen sollte: Ich war noch so müde und entkräftet von dem letzten Rennen, dass ich von Anfang an noch nicht mal mehr so schnell laufen konnte, wie zwei Wochen zuvor. Ich ließ mich zurückfallen und lief das Rennen einfach nur noch zu Ende, wurde von den meisten Mädels überrundet, aber es war mir egal. Ich wollte nicht aussteigen, denn ich wusste in diesem Moment, es würde mein letztes Bahnrennen sein. Was hatte ich mich in dem Jahr wieder zurückgekämpft, aber mein Akku war einfach leer und vor allem der Kopf. Ich brauchte eine regelrechte Auszeit, startete andere Sport-Challenges wie Hyrox und bekam prompt vom Deutschen Leichtathletik-Verband einen Brief ins Haus, der sagte, da ich ja jetzt meine Karriere beendet hätte, unterlege ich nun auch nicht mehr den strengen Doping-Richtlinien, ich müsse einfach nur meinen Rücktritt unterschreiben und dann könnten wir das Buch „Mockenhaupt und DLV“ zuschlagen. Puuuh, das war ein richtiger Schlag ins Gesicht. Nach all den Jahren. Ich bin immer gerne im Nationaltrikot gelaufen und oft habe ich mich auch in den Dienst der Mannschaft gestellt, die dann im letzten Moment doch nicht zustande kam. Also kurz um, wenn man mich rief, war ich da! Und jetzt fragt noch nicht einmal einer persönlich nach. Nur, weil ich mal was anderes mache??? Ich habe mich natürlich öffentlich echauffiert und prompt kam auch eine Entschuldigung, aber das war auch ein Moment, den man nie vergisst. Vor allem nicht die Gefühle. Fast so, wie wenn man in Rente geht. Wie sich Aussortieren anfühlt, weiß ich jetzt schon, also kann mich auch in dieser Hinsicht nichts mehr schocken. Grundsätzlich ist es ja auch toll, dass endlich viele schnelle Mädels wieder auf der Langstrecke unterwegs sind, viel zu lange habe ich diese geradezu dominiert.
Ich bin dem Verband und dieser Zeit trotzdem sehr dankbar, ich habe jahrelange Unterstützung durch die Bundeswehr erfahren, wovon ich jetzt immer noch profitiere und deshalb gibt’s eigentlich auch nichts zu meckern. Da kommt einfach wieder meine menschliche sensible Art durch. Aber mal ehrlich, warum soll ich meine Karriere beenden? Braucht nicht jeder mal eine kunterbunte Auszeit? Laufen kann man sein Leben lang und auch noch sehr gut mit Anfang 40. Ich war schon immer anders und deshalb lasse ich mich auch in keine Schublade drücken. Und da ich daraufhin dachte „Jetzt erst recht“ und „Wenn nicht jetzt, wann dann?“, bewarb ich mich bei Let‘s Dance und wurde doch tatsächlich genommen, ohne ein Management im Rücken zu haben. Das Ende vom Lied kennt Ihr ja und es geht zu meiner Freude im November mit der Let‘s Dance-Tour in die zweite Runde. Ich habe jetzt mit kick.management ein tolles Management, was mein neues kunterbuntes Leben unterstützt und mit denen es richtig viel Spaß macht zusammen zu arbeiten. Und meine neue Homepage ist auch von so wunderbar kunterbunten Männern gemacht worden und ich hoffe, sie gefällt Euch. Danke an dieser Stelle an die Jungs von www.milltown.de.
So, für‘s erste reicht es in dieser Sparte. Bestimmt kommt irgendwann auch ein eigener Podcast von mir dazu, denn ich schreibe nicht nur, sondern erzähle auch unheimlich gerne.
Aber alles der Reihe nach…
Eure Mocki