Seefeld, einfach zum Verlieben.

Seefeld, einfach zum Verlieben.

Vor zwei Jahren führte mich mein Weg zum ersten Mal nach Seefeld und damals war ich schon begeistert und wusste, ich muss unbedingt wiederkommen. Wir waren auch im Winter da und noch nie zuvor war ich in einer Region gewesen, wo es so tolle und abwechslungsreiche Langlaufloipen wie hier gab, dabei hatte ich gerade mal nur eine Runde gesehen. Diese führte uns über Mösern hoch zur Wildmoosalm, wo wir auch einkehrten, und wieder zurück nach Seefeld. Einfach herrlich und auch als nicht perfekte Skilangläuferin machbar. Im Gegensatz zu damals weiß ich heute, dass Seefeld als Olympiaregion mit mehr als 245 km Loipen nicht nur beste Voraussetzungen für Skilangläufer, sondern auf 1200m Höhe sehr viel Schneesicherheit bietet. Gerade letzteres hat uns dieses Jahr auch bewogen, nach Seefeld zu reisen. 30 km vor Seefeld war alles noch grün und so haben uns die tollen Schneebedingungen sehr überrascht. Ob Freizeit- oder Profisportler – hier kommt jeder auf seine Kosten. Da ich nur klassisch langlaufen kann, hatte ich mir für unseren diesjährigen Aufenthalt eigentlich auch vorgenommen einen Skating-Kurs zu belegen. Diesen Vorsatz setzte ich jedoch trotz der tollen Angebote und Trainer nicht in die Tat um, da ich ja aktuell schwanger bin und mich irgendwie nicht stressen und auch kein zusätzliches Risiko mit einer neuen Belastung eingehen wollte. Also blieb es beim klassischen Skilanglauf und Skating bleibt weiter ganz oben auf meiner „To-Do-Liste“.
In Seefeld kann man nicht nur Skilanglauf machen. Diese Region bietet so viel mehr, dass einem auf keinen Fall langweilig wird und man auf jeden Fall genug Zeit für einen Aufenthalt einplanen sollte, da man einfach ein so tolles und abwechslungsreiches Angebot vorfindet. Angekommen am Donnerstagabend, wo wir ins schöne und gastfreundliche Hotel „Zum Gourmet“ eincheckten, ging es Freitag das erste Mal auf die Langlaufpiste und zwar unten in Leutasch. Unser Auto parkten wir beim Alpenbad in Weidach, wo man einen sehr guten Loipeneinstieg in jede Richtung hat. Gerade als Einsteiger, Nichtgeübter oder wie ich als Schwangere ist es dort unten einfach perfekt. Ein riesiges Tal erstreckt sich dort runter bis nach Schanz und man kann ohne nennenswerte Höhenmeter ganz viele Langlaufkilometer absolvieren. Will man direkt nach dem Skilanglaufen entspannen, kann man in die Erlebnis- und Saunawelt des Alpenbads abtauchen. Wir hatten für diesen Nachmittag aber einen anderen Plan, nämlich eine Alpakawanderung.

In Seefeld findet man diese Farm an der Triendlsäge. Geführte Wanderungen werden Freitagnachmittags und Samstagsmorgens angeboten. Erst hört man hier einen interessanten Vortrag über die Geschichte, Entstehung und Lebensweise der Alpakas und danach darf sich jeder sein Alpaka aussuchen, welches er mit auf die ca. 2 km lange Wanderung durch den verschneiten Zauberwald mitnehmen darf. Alpakas sind Herdentiere und bleiben immer zusammen und so bestimmen auch die Tiere, wie schnell gegangen wird und auch in welcher Reihenfolge und wenn sie keine Lust haben, haben sie auch mal keine Lust. Diese Tiere werden noch so erzogen, dass sie die Chefs sind und nicht die Menschen, was ich sehr gut finde. Was diesen Alpaka-Hof so besonders macht, ist, dass hier auch Tieren ein Zuhause gegeben wird, die eine Behinderung haben oder nicht dem Schönheitsideal entsprechen. Zum Ausklang der Wanderung kann man bei Glühwein oder alkoholfreiem Punsch den Besitzer noch mit Fragen zu den Tieren löchern und hat auf dem Nachhauseweg auf jeden Fall etwas gelernt. Man ist irgendwie in eine ruhige und stressfreie Welt abgetaucht und geht mit diesem Gefühl auch zurück in den Abend.
Am nächsten Tag ging es für uns dann doch wieder auf die Skier und ich traute mich trotz Schwangerschaft und meiner ja nicht so exzellenten Skilanglaufkünste doch hoch auf die Wildmoosalm. Beim Aufstieg kommt man an einer schönen Erinnerungstafel an die Olympischen Winterspiele 1976 vorbei und muss einfach anhalten und in alte Erinnerungen an diese Region eintauchen. Einige Skistars haben sogar ihre Original-Skier hiergelassen – tolle Idee und irgendwie fühlt man sich dann erst recht auf den Spuren der ganz großen Helden des Skisports.

Diesmal ging es an der Wildmoosalm vorbei, da es noch früh am Morgen war und wir dann unseren ersten Stopp erst auf der Lottenseealm machten, eine total süße Alm, die ich nur empfehlen kann. Eigentlich hatten wir wieder unten in Mösern angekommen noch auf dem Plan einen Schlenker zur Friedensglocke zu machen, welche an das 25-jährige Bestehen der Arbeitsgemeinschaft Alpenländer erinnern soll und dort seit 1997 steht. Da wir aber so müde und schon geschafft waren, ließen wir dies kurzerhand ausfallen und kehrten zu einer leckeren Tomatensuppe in der Woods Kitchen & Bar direkt am Anfang des Loipeneinstiegs in Seefeld ein. Wenn die Sonne scheint, muss man sich schon beeilen, um auf der Sonnenterasse mit Panoramabar noch einen Platz zu ergattern. Wirklich ein schöner „Place to be“ für etwas „Après Ski“.
Nachmittags stand dann zur Entspannung eine Kutschfahrt an. Ich hatte schon etwas Angst, dass es zu kalt auf der Kutsche werden würde, aber zum Glück „Fehlanzeige“. Wir bekamen genug Decken und ein Schafsfell sorgte dafür, dass man sich richtig wohlfühlte und die Fahrt richtig romantisch genießen konnte. Die Musik der Glöckchen, die die Pferde trugen, war sowas von entspannend, während man durch einen verschneiten Zauberwald und an kühlen Bächen vorbeifuhr, dass ich jetzt ohne zu übertreiben sagen muss, es war richtig wohltuend für Seele und Geist und ich wünschte, ich hätte mein Handy gar nicht erst mitgenommen, um den Moment noch mehr zu genießen, als ich es letztlich getan habe. Wir kehrten unterwegs im Waldgasthaus Triendlsäge ein und dort aß ich einen der leckersten Apfelstrudel mit Sahne meines Lebens. Also unbedingt dort mal hinwandern oder auch eine Kutschfahrt dorthin machen. Ein rundum perfekter Tag ging zu Ende.

Am nächsten Tag und leider schon wieder Abreisetag wollten wir eigentlich eine schöne Wanderung durch die Schneelandschaft und uns auch mal einen Eindruck von den perfekt präparierten Winterwanderwegen machen, aber da immer noch ein halber Leistungssportler in mir steckt, ging es zum Abschluss nochmal auf die Langlaufskier. Und diesmal gab ich es mir für meine aktuellen Verhältnisse richtig. Ganze 10 km fuhren wir von Ostbach bis fast runter nach Schanz und wieder zurück und kamen auf gute 21 Langlaufkilometer und waren knapp über 2 Stunden unterwegs. Vielleicht lacht jetzt der ein oder andere, aber für mich war es richtig gut. Mein Mann wäre gerne mal an einer der vielen wunderschönen Einkehrmöglichkeiten stehen geblieben, aber ich verfiel in meinen alten Leistungssportmodus und sagte, wir müssen durchziehen. Tja, auch trotz Schwangerschaft kann man nicht immer aus seiner Haut. Wir aßen dann zum Abschluss im Karwendelhof noch ein leckeres Mittagsmenü und frisch gestärkt und wohltuend müde ging es dann wieder heim. Abschließend muss ich sagen, wäre ich gerne noch länger geblieben und möchte Seefeld unbedingt auch mal im Sommer erleben. So viele tolle Wanderwege, die man auch laufend oder mit dem Bike zurücklegen kann. So viel Angebot auf einem Fleck – einfach nur perfekt für einen Urlaub für Menschen, die aktiv sein wollen, aber auch Erholung suchen und dies eingerahmt von einer wundervollen Naturlandschaft.
Seefeld, ich komme wieder und kann Euch nur sagen: #visitseefeld.

Eure Mocki

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