Let´s Dance 2019 – Ein Traum wird wahr

Let´s Dance 2019 – Ein Traum wird wahr

Ehrlich, seit es Let‘s Dance im TV gibt, habe ich mir immer gewünscht, einmal bei diesem tollen Format mitzumachen.

Und genau letztes Jahr im November fasste ich alle meinen Mut zusammen und fragte Christian Polanc, den ich über Puma kannte, ob er mir mal zwei Kontaktdaten geben könnte, wo ich mich bewerben könnte. Ich hatte zu dem Zeitpunkt leider kein Management, wollte aber keine Zeit verlieren, also dachte ich „Selbst ist die Frau“! Von alleine hätten sie mich nie gefragt, denn was ich ja noch erkennen sollte war, dass man in dieser Welt, egal ob man 45-fache Deutsche Meisterin ist oder nicht, vielleicht nicht ganz ein „No name“, aber auch nicht so „fame“ ist, dass die Produktion einen auf dem Schirm hat. Wie viele wollen gerne bei Let‘s Dance dabei sein und ich kann es echt verstehen. Es ist eines der tollsten und hochwertigsten Formate im TV und hat nicht umsonst so hohe Einschaltquoten. Ich verschickte meine Mails, erzählte kurz, wer ich bin … bla bla bla, meine legendären Heul-Auftritte hängte ich auch noch dran, sowas geht ja immer bei RTL, dachte ich. Normal kann ja jeder und das würde bestimmt keinen interessieren und ehrlich gesagt bin ich ja auch nicht ganz normal. Ich wartete zwei Wochen bis ich endlich eine Nachricht bekam. Am 6. Dezember, auch noch an meinem Geburtstag, sollte ich nach Köln kommen. Puuh und ich musste da jetzt ganz alleine durch, da ich ja immer noch keinen neuen Manager hatte. Den hätte ich bei dem Gespräch echt gebraucht. Ich redete mich um Kopf und Kragen und meiner Meinung nach nur unnötigen Stuss und es fehlte definitiv jemand, der mich unterm Tisch mal kräftig in die Beine tritt und mich stoppt. Naja, irgendwann hatte mein Gelaber auch ein Ende, meine zwei Gegenüber auch absolut keine Fragen mehr, was ich direkt als Desinteresse auslegte und heulend nach Hause fuhr. Was ein beschissener Geburtstag, dachte ich. Meine Mutter daheim fragte nur, was denn los sei und was bitte Let‘s Dance sei???? Sie sehen gern „Wer wird Millionär“ mit Günter Jauch, aber ansonsten sind meine Eltern nicht solche RTL-Junkies wie ich. Aber mittlerweile können sie mich verstehen, warum das ein so großer Traum von mir war. Ich sollte dann bis Ende Januar warten müssen, bis ich endlich erfuhr, dass es klappen würde. Ich hatte es schon gar nicht mehr geglaubt, wer kann sich schon einen so langen Zeitraum im Leben für Eventuell freihalten? Aber das lernt man dann auch in dieser Branche, dass das total normal ist. Weil ich das alles aber schon alleine so schwierig fand, nahm ich mir endlich ein Management, dass sich im TV-Geschäft gut auskennt. Was mich am meisten zu kick.management hingezogen hat, war die Tatsache, dass sie auch TV-Löwe und Orthomol-Chef Nils Glagau betreuen. Seit 2011 arbeite ich schon mit Orthomol Sport-Produkten und bin total begeistert davon.

Die Kennenlern-Show

Oh Mann, Ihr wollt nicht wissen, wie viele Tränen ich schon alleine vor dieser Show vergossen habe und Kerstin Ott wie ein Fels in meiner Brandung war und ich ihr auf diesem Weg nochmal „Danke“ sagen möchte. Fernsehen ist ja auch ein Wettkampf, da sehe ich ganz viele Parallelen zu meinem Sportlerleben. Wenn Du Dich nicht schnell genug in Szene setzt, hast Du auch keine. So einfach ist das. Aber ich bin ja ein spontaner Gefühlsmensch und kann nicht auf Knopfdruck eine Laier abspielen, das ist echt schwer. Aber zurück zum ersten Tag: Wir wurden in Gruppen aufgeteilt und sollten Cha Cha Cha lernen und eine Choreografie dazu. Ich hatte nie erwartet, dass das so schnell losgeht. Mein Kopf brummte und ich hatte zum ersten Mal den Wunsch, einfach abzuhauen und zu sagen, ich schaffe das nicht. Ich musste weiblich sein. Bis dato fand ich mich eigentlich immer weiblich, trotz meines vielen Sports. Aber was wirklich weiche, weibliche Bewegungen sind, habe ich dann bei den Profi-Tänzerinnen gesehen. Aber jetzt aufgeben, nix. Warten wir erstmal ab, wer mein Tanzpartner wird und ich hatte mir entweder Chris Polanc oder sogar Erich Klann gewünscht. Aber nie im Leben hätte ich gedacht, dass das auch klappt. Und dann sollte es am Ende doch mit „Äärisch“ klappen. Aber jetzt fing erst die richtige Arbeit an. Samstag war Rückreise und Sonntag um 11 Uhr ging das Training los. Und es sollte wahrlich nicht leicht werden. Da steckt richtig viel Arbeit hinter und hat sehr wenig mit dem zu tun, was man so standardmäßig in der Tanzschule lernt.

Mein Problem war meine wenige Balance und meine Unbeweglichkeit. Ich habe viel zu feste Muskeln da, wo man sie nicht fürs Tanzen gebrauchen kann. Auch Erich hatte mit mir zu kämpfen, aber wir hatten trotz allem Spaß. Ach, es war einfach eine geile Zeit. Irgendwann bin ich auch in Köln geblieben, damit Erich nicht so weit weg von seiner Oana und seinem Sohn war und wir die viele Hin-und Herreiserei nicht hatten. Der Leidtragende war dann mein jetziger Mann.

Für meine Tanzkünste, finde ich, bin ich mit meinem 8.Platz mehr als zufrieden und dies habe ich mehr den Zuschauern zu verdanken, als der Jury. Als dann unser Ende kam, habe ich es aber vorher auch gespürt. Erich war die ganze Woche schon krank gewesen, wir besorgten kurz vor der Show noch einen Arzt, der ihn noch schnell wieder aufpeppelte. Darum hat sich sogar Oli Pocher gekümmert. Also der Kerl hat das Herz schon am rechten Fleck. Aber ich lebte ja auch von Erichs Energie und die war ja verständlicherweise nicht mehr da und so kam unser Aus. Aber ich fand es auch fair den anderen gegenüber. Einige bessere Tänzer mussten schon vor mir gehen und ich als Sportlerin habe einfach ein Fairness-Denken und ich hätte es auch nicht verdient gehabt und habe mich für die anderen gefreut. Natürlich musste ich weinen, weil einfach eine ganz tolle Zeit vorbei war. Es ist echt ein Prinzessinnen-Traum, so tolle Kleider tragen zu dürfen, so toll frisiert und geschminkt zu werden und so viele tolle Menschen kennenzulernen. Es hat sich gelohnt, dass ich den Mut hatte, mich selbst zu bewerben. Was meine Gage anbelangt, war das natürlich nicht von Vorteil, aber Geld ist nicht alles im Leben, es sind die Begegnungen und Momente, die einem keiner mehr nehmen kann. Ich habe gegen meine Nervosität ankämpfen müssen. Der Applaus war mein größtes Problem. Als Läuferin wirst Du meist schneller, wenn Du Applaus bekommst, hier musst Du aber verständlicherweise im Takt bleiben. Deshalb sah es wirklich oft so aus, als ob ich einfach nur fertig werden wollte.

Ich nehme Emotionen von außen sehr auf und drehe dann völlig am Rad! Eigentlich auch schön. Dass ich dann in der Final-Show überrascht wurde, dass ich mit auf die Live-Tour darf, war für mich einfach überwältigend und bald geht auch dafür das Training wieder los. Das Gute ist aber, dass wir Tänze haben, die wir kennen. Ich frage mich aber, ob ich dort reden oder tanzen soll! Wobei, reden kann der Pocher, ich versuche zu tanzen!

Auf jeden Fall freue ich mich mit Erich wieder über’s Tanzparkett zu fegen. Und auch dieser Monat wird eine Zeit im Leben, die man nie vergessen wird.

Wir sehen uns.

Eure Mocki